Far A Day Cage (Zürich)

Nothing Company

mit einem Audiokommentar von Laura de Weck

Freunde! Der Kapitalismus wurde mit seinen eigenen Waffen geschlagen! ?Nothing Company? heisst der Virus, der erfolgreich seine Arbeit der Vernichtung verrichtete. Der Tod der Maktwirtschaft ist besiegelt! Der Weg ist frei für eine bessere, eine postökononische Gesellschaft! Let?s reinvent our society! Reinvent our world!

Mit Büchner?schem Revolutionsgestus läutet die Gruppe Far A Day Cage die Zukunft ein und startet ihren worldwide Trip ins Unternehmertum der nächsten ökonomischen Generation. Verkaufen lässt sich alles, also auch das Nichts! Nach New Economy kommt Nothing Company, die bestechend logische Konsequenz einer Marktwirtschaft, in der es um eben Nichts geht als Verwertung. Und diese scheint, völlig losgelöst von jeglicher Wert-schöpfung, sich ins Nirvana der Spekulation zu verflüchtigen.

Nothing Company ist eine dieser Firmen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Vor ein paar Jahren wurde sie als schnelle Geldbeschaffungs-massnahme von einer Gruppe junger Arbeitsloser ohne Kapital gegründet: eine transzendente Internet-Fata-Morgana, von den Banken ausgelacht und wie ein Tarnkappenbomber durch das Radar der öffentlichen Wahrnehmung geschossen. Trotzdem geht es der Firma offensichtlich prächtig. Aktuell werden hunderte von Mitarbeitern beschäftigt, und die globale Expansion schreitet zügig voran. Nun soll in einem nächsten Schritt das Profil der Firma geschärft und das Produkt auf dem Markt noch besser positioniert werden.

Far A Day Cage, die junge Schweizer Gruppe um Tomas Schweigen, hat sich vom nationalen zum internationalen Insidertipp entwickelt.

Mit NOTHING COMPANY, dem dritten Teil einer Utopie-Trilogie, surft FADC brilliant auf der Höhe der Zeit und auf allen ökonomischen wie künstlerischen Meta-Ebenen und bringt die Wirtschaftsblase zum Platzen. Noch nichts ahnend von US-Hypothekenkrise und den Folge-Turbulenzen samt Bankenkrise, von den akuten Kopfschmerzen der G7-Finanzminister und Notenbankchefs, hat Far A Day Cage einen polit-ökonomischen Quantensprung geschafft! Nie wurde der Einblick in ein ökonomisches System, das eine Ordnung schafft, bei der niemand mehr den Durchblick hat, so kapital intelligent wie real grotesk auf die Bühne gebracht.

Regie: Tomas Schweigen
Text: Tomas Schweigen und FADC
Spiel: Philippe Graff, Vera von Gunten, Silvester von Hösslin, Jesse Inman, Andrea Schmid und Stephan Weber 
Dramaturgie: Anja Dirks
Bühne: Stephan Weber
Musik: Thomas Luz
Produktionsleitung: Sven Heier
Web- und Mediendesign: Ger Ger

Koproduktion: Theaterhaus Gessnerallee Zürich, brut Wien, HAU Berlin 

DAMPFZENTRALE Kesselhaus
MI 23.4. 20:00
DO 24.4. 20:00 | anschliessend Publikumsgespräch

Spieldauer: 1h 20min