Schwalbe (Rotterdam)
SCHWALBE SPEELT VALS
Amis tout tourne, tourne, tourne, tourne Chantons et buvons, à ce flacon faisons la guerre
Spielen sie falsch? Spielen sie anders? Theaterspielen tun sie anscheinend nicht. Die 8 Performer treten an, ein quadratisches Spielfeld wird geklebt, mit glockenhell gesungenem Tourdion wird der Wettkampf eröffnet. 2 Parteien, 2 Netzkörbe, 1 Kleiderhaufen. Die Spielregeln sind erst mal ominös. Doch je offensiver sie von Runde zu Runde durchbrochen werden, desto offensichtlicher werden sie. Die alles bestimmende Regel: Wer nichts mehr zu verlieren hat, fliegt raus. Raus aus der Kampfzone.
Was passiert mit uns, wenn wir in die Ecke abgedrängt werden? Was, wenn wir checken, dass der Gegner schwächelt? Und was, wenn der Gegner foult und so richtig die Schwalbe macht? Ist die Kränkung zu peinsam und ist erst einmal die Schamgrenze überwunden, heiligt der Zweck jedes Mittel, die Fetzen fliegen, Überleben ist alles.
Eine physische Radikalperformance, die die Grenzen eines Spiels erforscht, austestet und den Glauben an ‹unsere› Zivilisation empfindlich erschüttert.
Schwalbe’s approach, as in their previous productions, is of the intensely physical and it is where the performances overlaps into other realms that it becomes so intensely interesting from a theatrical perspective.
(Theaterkrant)
Both players and audience know that this is «only a game»; the question is: who will be the first to forget?
(Vrij Nederland)
Schwalbe entstand als Kollektiv junger SchauspielerInnen und Theatermacher, die sich 2008 nach ihrem Abschluss an der Amsterdam Mime School zusammenfanden. Anschliessend konnten sie ihre Arbeit unter den Fittichen des Productiehuis Rotterdam und der Theaterplattform OMSK weiterentwickeln. Schwalbe geht nicht narrativ vor, es gibt keinen Plot. Schwalbe kreiert jeweils einen Rahmen, in dem sich eine Vielfalt von Assoziationen und Ansichten entwickeln können, für die Akteure wie für die Zuschauer. Bisher sind drei Performances entstanden, mit denen sie durch Europa touren. SCHWALBE SPEELT VALS entstand in Zusammenarbeit mit Tim Etchells.
Von und mit: Christina Flick, Melih Gençboyaci, Marie Groothof, Hilde Labadie, Floor van Leeuwen, Kimmy Ligtvoet, Ariadna Rubio Lleó, Daan Simons | Bühne, Technik: Joost Giesken, Dave Staring, Jasper Kop | Produktionsleitung: Joost Allema | Regie: Tim Etchells | Kostüme: Sarah Hakkenberg | Dramaturgie: Anoek Nuyens
Koproduktion: Productiehuis Rotterdam, NXTSTP (Rotterdamse Schouwburg, Baltoscandal, Alkantara Festival), OMSK
DAMPFZENTRALE Kesselhaus
SO 28.4. | 18:30
MO 29.4. | 20:00 anschl. Publikumsgespräch
Sprache: Englisch, ohne Sprachkenntnisse verständlich
Spieldauer: 1h
Eintritt: 35.–/25.–