Brian Lobel (London)
Purge
Vor zwei Jahren spielte Brian Lobel ein brutales Spiel mit der Freundschaftspflege: Er bat wild- fremde Leute zu entscheiden, welche seiner 1300 Facebook-Freunde und -Freundinnen er behalten und welche er löschen sollte. 50 Stunden, 800 E-Mails von wütenden, faszinierten und amüsierten Freunden und über 2500 Kommentare von Live-Stream-Zuschauern später entstand PURGE als interaktive Lecture-Performance. In einer Mischung aus Game-Show, Liebesgeschichte und Vortrag geht Lobel der zeitgenössischen Definition von Freundschaft nach. Die E-Mails von den Phils, Julias und Heathers, die entweder ein letztes Mal versuchen, ihre Freundschaft zu bezeugen, zynisch resignieren oder auf absurde Weise darlegen, wie ihre Privatsphäre verletzt werde, dokumentieren den Prozess dieser ‹Reinigung› und zeigen auf, dass die Grenze zwischen virtuell und real bei Freundschaften schon viel verwischter ist, als wir gerne glauben würden.
At its heart, Purge explores what and who our friends really are – in real life and online. It asks what social media is for, how we use it, what we want from it and ultimately whether it means anything to us personally.
One Stop Arts
Brian Lobel wurde in New York geboren und lebt und arbeitet heute in London. Seine Performances, welche oft unser Verhältnis zu Körpern im Zentrum haben, zeigt er weltweit in unterschiedlichen Kontexten von Galerien bis medizinischen Hochschulen, von Kabaretts bis Museen und untersucht schmerzhafte Themen auf charmante Weise mit viel Humor.
Von und mit Brian Lobel Computer-Design Chipp Jansen Grafik Mamoru Iriguchi
Koproduktion motiroti London, ANTI Festival of Contemporary Arts Kuopio
Sprache Englisch
Spieldauer 1h