Maria Marshal (international)

Die Kunstfigur als interferierendes Identitätskonstrukt zwischen Kunst, Wissenschaft und Dschungelcamp – und warum das SRF meine Idee kopiert hat (in schlecht)

Sprache Deutsch
Dauer ca. 1h

Vortrag

Die Kunstfigur Maria Marshal hält einen Vortrag über Kunstfiguren. Frau Marshal möchte selbst über ihr Projekt sprechen. Wir freuen uns auf und über ihre Anwesenheit bei AUA:

Ich widme meinen Vortrag der sterbenden Conchita Wurst. Während Sie diesen Text lesen, sind Sie längst dabei eine Kunstfigur zu werden! Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Kunstfigur: Lady Gaga, Maria Marshal oder Conchita prägen ganze Generationen. Sie durchbrechen gewohnte Realitäten und zeigen neue Handlungsperspektiven in einer Gesellschaft auf. Politik und Poetik – ein Unterschied von nur drei Buchstaben – Kunstfiguren verbinden beides. „Die verwandelnde Kraft“, die nach Antonin Artaud und Georg Fuchs das Theater haben sollte, für Kunstfiguren sind sie eine Selbstverständlichkeit. Sie zeichnen sich durch eine hohe gesellschaftliche und künstlerische Relevanz aus. Im Gegensatz dazu sind sie noch sehr wenig erforscht. (Echt!!!) Durch dieses Dilemma getrieben, gründete Maria Marshal das IIFFUK, welches sie sehr erfolgreich leitet. Mithilfe künstlerischer und ethnographischer Methoden forscht sie nicht nur über dieses Phänomen, sie selbst ist das Phänomen.

Wer könnte besser einen Vortrag über Kunstfiguren halten als Maria Marshal? Niemand! „Laien nennen sie eine Wahnsinnige – Kenner ein Genie.“ (Presse) Gefürchtet und kopiert von Wissenschaft und Fernsehen. Sie ist die einzige anerkannte Expertin für Kunstfiguren im deutschsprachigen Raum. UND: Die weltweit erste Kunstfigur, die über Kunstfiguren promoviert! Als Kunstmäzenin setzt sie sich darüber hinaus für die Förderung von Kunst, Kultur und Literatur ein, beispielsweise als erstes Gesicht des internationalen Keine Disziplin Festivals 2017 der Gessnerallee Zürich.

Beim AUA wird sie ihr neustes künstlerisch-ethnografisches Modell der Welt vorstellen. Entdecken Sie Ihre Kunstfigur in sich und erleben Sie die transformatorische Kraft am eigenen Leib! Im Sinne von Robert Merton lädt Frau Marshal die Zuschauerinnen (die sie auch liebevoll ihre „Zwerge und Zwerginnen“ nennt) ein, sich metaphorisch auf Frau Marshals Schulter zu stellen, und die einmalige Möglichkeit zu nutzen, die Welt aus ihrer Perspektive zu betrachten.

In einem anschließenden Dialog mit Diskurs aber ohne Schnittstelle wird Ihnen sogar ermöglicht, vielleicht direkt mit Frau Marshal zu sprechen. Es gibt nur 100 Plätze. Karten sind wahrscheinlich schon ausverkauft. Oder auch nicht. Es wird auch musiziert. Und sehr gut.

Frau Marshal weigert sich einen Lebenslauf oder eine Kurzbiographie abzugeben. Alle Biographien, Lebensläufe die bisher erschienen sind, sind darüber hinaus FALSCH! Frau Marshal lässt sich nicht einfach in ein paar Worten zusammenfassen. Es wird aber in den folgenden Jahren eine ausführliche Dissertation über meine Arbeit erscheinen!!!!!!! Bis dahin müssen Sie sich mit der Präsenz zufrieden geben, was ja mehr als genug sein sollte! Generell müssen wir den Sinn von Lebensläufen hinterfrage, besonders den der tabellarischen, es steht sowieso nicht alles drin, und das meiste lässt sich auch googeln. Auch wird Frau Marshal gerichtlich dagegen vorgehen, wenn ich auf andere Personalitäten durch die ich körperlich verbunden bin reduziert werde! Reduzieren sie eine Kunstfigur niemals auf eine Zivilperson, das Zweitere muss gar nicht authentischer sein als das erstere! (Übriges wird Authenzität sowieso überbewertet.) Ach ja: I am also on Facebook: Maria Marshal. No Fanpage! If you add me, I am your friend. But just on the internet!

Einfach gesagt
Es gibt wenig Forschung über Kunstfiguren. Aber Kunstfiguren sind wichtig. Deshalb hält Maria Marshal einen Vortrag über dieses Thema. Sie ist selber eine Kunstfigur. 

Künstlerisch-wissenschaftliche Leitung Maria Marshal Konzept Maria Marshal, Mira Kandathil Dramaturgie Johannes Kram Technik & Assistenz Maximilian Reichert, Maximilian von Eberhardt Gast, Beratung für angewandte Performance Annina Machaz Musik/Komposition Florian Ludewig Musikproduktion („Mega Mega“) Sebastian Pagel Produktionsleitung Anna Barmettler Beratung Social Media Marco Schenk Schnitt Mira Kandathil

Produktion IIFFUK (Internationales Institut für Figurenkunst und Kunstfiguren) Koproduktion AUAWIRLEBEN, Gessnerallee Zürich