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Der 10. Mai

Festivalsonntage haben eine seltsame Atmosphäre. Man vermischt seine persönlichen Sonntagsrituale mit dem Festivalalltag, denn auf beides will man nicht verzichten, auch wenn sie sich scheinbar widersprechen. Der Brunch mit der Familie, der Spaziergang oder der Tatort am Abend müssen sein, aber eben auch die Kunst. An diesem Festivalsonntag hätten wir eigentlich das Stück Past Perfect des estnischen Tänzers und Choreografen Mart Kangro gezeigt, der momentan in einem Haus auf dem Land wohnt. Er hat unseren Abonnent*innen per Brief einen künstlerischen Vorschlag schicken lassen, der sich in das ruhige Sonntagsprogramm einfügen liess. Dazu hat ein Aperol Spritz hervorragend gepasst. Mart hat sich am Abend auch in unser Zoom-Festivalzentrum eingeschaltet. Dort hat er über seine Texte gesprochen, aber auch über die Zugvögel, die zurzeit oft über sein Haus fliegen.

Tagsüber fand unser zweiter Crashkurs statt, diesmal zum Thema Fälschungen im digitalen Zeitalter. Beat Rüdt, Studienleiter am MAZ – die Schweizer Journalistenschule, hat gemeinsam mit den angemeldeten Abonnent*innen Pressefotos analysiert und sie nach perfiden Täuschungen und Manipulationen untersucht. Es war verblüffend zu erfahren, mit welchen Tricks Fälscher*innen arbeiten, um uns mit Bildern an der Nase herumzuführen und so die Realität zu verzerren.