Cuckoos (Basel)
Das Heulen des Hundes
Eine Trümmerinsel. Die Überreste einer untergegangenen Kultur.
Ein Kind. Ein Musiker. Zwei Männer. Eine Frau. Ein Feuer.
Das Kind erzählt ein Märchen, in dem das, was geschehen ist, gut ausgegangen ist.
Zwei Soldaten feindlicher Armeen werden vom grossen Krieg zurückgelassen. Überflüssige Kämpfer, herausgefallen aus einem Militärapparat, der ihr Leben war. Und in dem sie irgendwann zum Störfaktor wurden. Zuflucht finden sie bei einer jungen Frau, wo sie den Winter überleben. Eine Irrfahrt ins Labyrinth der eigenen Alpträume beginnt, Schicht um Schicht entledigen sie sich ihrer abgelebten Vergangenheit.
Mit ihrem ersten, genreübergreifenden Projekt greifen die Cuckoos Motive aus Aleksandr Rogoshkins russisch-finnischem Kultfilm «Kukushka» auf und schreiben seine Geschichte vom Ende des zweiten Weltkriegs in eine unbestimmte Zukunft fort.
Wie verhält man sich am Nullpunkt des Lebens? Wenn bisher gültige Gewissheiten zusammengebrochen sind? Welche Möglichkeiten hat man, um sich in einer existentiellen Umbruchssituation seiner eigenen Souveränität neu zu vergewissern? Wie viel Ballast gilt es abzuwerfen für einen ungewissen Neuanfang?
Die Motivation für die Gründung der Theaterformation CUCKOOS um den Schauspieler und Regisseur Michael Neuenschwander überschneidet sich mit dem Grundgedanken ihres Projekts: In einer Zeit, «in der alles drunter und drüber geht», in der einschneidende Veränderungen stattfinden oder sich ankündigen, kann es hilfreich sein, Lebensentwürfe, an die wir uns gewöhnt haben, zu überholen und geistige Besitzstandswahrung zu hinterfragen, wenn wir nicht in die Enge getrieben werden und in «alter Grösse» untergehen wollen.
CUCKOOS bringt Künstlerinnen und Künstler aus unterschiedlichsten Arbeitszusammenhängen zusammen, die mit den ihnen eigenen Mitteln in ihren Projekten erforschen, was sie als Mitglieder der Gesellschaft bewegt. CUCKOOS will weder das Theater neu erfinden, noch einem einheitlichen ästhetischen Gesamtkonzept folgen. Der künstlerische Einfluss der Gruppenmitglieder aus den unterschiedlichen Theatersparten wird in jeder Arbeit neu formuliert und sichtbar ? je nach Thema und Stoff.
Mit: Martin Engler, Alice Gartenschläger, Jeanne Le Moign, Tom Schneider, Martin Vischer | Inszenierung: Michael Neuenschwander | Musik: Tom Schneider | Bühne: Philipp Berweger | Kostüme: Sara Kittelmann | Dramaturgie: Peter-Jakob Kelting
Produktion: Cuckoos und Kaserne Basel
Koproduktion: Migros Kulturprozent, AUAWIRLEBEN, Südpol Luzern
Gefördert durch: Fachausschuss Theater und Tanz BS/BL.
Mit freundlicher Unterstützung durch: Stanley Thomas Johnson Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Fondation Nestlé pour l’Art, Futurum Stiftung, GGG Basel, Stiftung Edith Maryon, Scheidegger Thommen Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung.
TOJO THEATER REITSCHULE
FR 24.4. | 20:30 anschl. Publikumsgespräch
SA 25.4. | 20:30
Spieldauer: ca. 1h 15min