2016

11.–22. Mai 2016

Fear less love

«Cat Content gegen den Terror» lautete letzten November eine Schlagzeile der «Zeit». Während eines Antiterror-Grosseinsatzes bat die Brüsseler Polizei die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen, keine Informationen über die Polizeieinsätze über soziale Medien zu verbreiten. Innerhalb einer Stunde begannen die Leute, unter dem Hashtag #BrusselsLockdown Katzenbilder zu posten. Eine Solidaritätsbekundung? Ein Protest? Oder einfach etwas Niedlichkeit gegen die Ohnmacht?

14. November, frühmorgens auf dem Flughafen in Helsinki. Der Tag nach dem Pariser Attentat. Es ist auffällig still. Keine Ungeduld in der langen Schlange vor der Sicherheitskontrolle. Die Leute schauen sich direkter an als sonst. Ist das Misstrauen? Oder geben wir uns zu verstehen, dass wir zusammenhalten?

Später an jenem Abend: ich fahre im Zug von Zürich nach Bern. Ich hatte gerade ein erstes Date mit einer neuen Bekanntschaft. Ein schönes Date, ein vielversprechendes. Ich bin sauer, dass mir das Weltgeschehen gerade mein Hochgefühl vermasselt. Darf ich so denken? Oder ist das egoistisch?

In dieser Zeit, wo viele Leute Angst haben vor dem Fremden, vor der Zukunft, vor Gewalt, finden wir Liebe das Wichtigste überhaupt – im Privaten wie im Öffentlichen. Die 13 eingeladenen Produktionen aus Deutschland, Belgien, Israel, Estland, Schweden, Italien, Finnland und der Schweiz leisten alle ihren Beitrag zur Verbreitung von Akzeptanz und Zusammenhalt. Und wir, wir bieten Ihnen zwölf Tage «free hugs». Also seien Sie dabei!

Nicolette Kretz für das AUA-Team